Man kann unzählige Bilder ebendieser Idole gesehen haben, formulierte es Reinhold Mißelbeck, langjähriger Leiter der Fotosammlung am Museum Ludwig (Köln), "und meint doch, ihnen hier zum ersten Mal zu begegnen, sie zumindest noch nie in dieser Nähe erlebt zu haben": einen fetten Lech Walesa, dessen "selbstzufriedene Aufgedunsenheit nicht mehr ins Bild" passen will; den Selbstdarsteller Andy Warhol, "der vor seinem Tod ungezählte 'letzte Bilder' von sich hat schießen lassen, in einer Pose, die wahrhaftig an ein Endstadium denken lässt". Damals, in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren, galten diese Menschenbilder als Gegenpol zu klassisch inszenierten Fotografie, etwa auch zur technisch ausgefeilten Glätte eines Robert Mapplethorpe.